Aus heilkräftigen Pflanzen werden von Alters her Mittel zur Stärkung der Gesundheit
und zur Behandlung von Erkrankungen hergestellt.
Die Anwendung von Heilpflanzen kann über unterschiedliche Darreichungsformen erfolgen. Traditionell werden aus Heilkräutern häufig Tees oder stärkere Abkochungen
(Dekokte) zubereitet.
Auch alkoholische Auszüge (Tinkturen) oder ätherische Öle zur innerlichen oder äußerlichen Anwendung können hergestellt werden.
In der Praxis werden von mir individuell ausgewählte Heilpflanzenpräparate oder Teemischungen verordnet.
Die Auswahl erfolgt auch anhand der Zuordnung der individuellen Krankheitssyndrome nach der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin).
Rosmarin – Rosmarinus officinalis -
andere traditionelle/regional bekannte Namen: Weihrauchkraut, Meertau, Rosmarein
Die Pflanze, die zu den Lippenblütengewächsen (Lamiaceae) zählt, kommt hauptsächlich in den Ländern des Mittelmeerraumes sowie am Schwarzen Meer vor. Sie wird bereits seit der Antike kultiviert, wächst jedoch auch wild - bevorzugt auf kalkreichen, sandigen Böden. In nördlicheren Breiten wurde der Rosmarin zunächst in Klostergärten kultiviert – wie bspw. im Kloster St. Gallen in der Schweiz.
Rosmarin bevorzugt dabei trockene, sehr sonnige Standorte. Der Halbstrauch ist immergrün, kann zwischen 50 und 200 cm hoch werden und bildet holzige Äste aus, die meist einen aufrechten, zumindest aber einen geraden Wuchs aufweisen. Die Äste sind stark verzweigt und sparrig, die Blätter können fast als Nadeln bezeichnet werden und besitzen eine feste Struktur. Die Blüten sind weißlich-violett oder blaufarben und bilden sich in den Blattachseln.
Im alten Griechenland war der Rosmarin der Göttin Aphrodite, der Liebesgöttin, geweiht – die Römer verwendeten ihn für ihre Hausaltäre und zur Förderung der Konzentration indem sich Studenten einen Rosmarinkranz um den Kopf banden.
Rosmarin enthält ätherische Öle wie Cineol, Campher, Pinen und Monoterpene sowie Bitterstoffe, Triterpensäuren und Flavonoide. Streicht man dabei nur leicht über die Zweige des immergrünen Halbstrauches, kann man sich bereits am würzigen Duft des Rosmarins erfreuen.
Die Zweige werden im Sommer von Juni – September geschnitten und getrocknet - am besten an schattigen, aber trockenen Orten.
Kultivierung:
Möchte man sich in nördlicheren Breiten an Rosmarin erfreuen, sollte man bei der Kultivierung folgendes beachten: die verwendete Gartenerde sollte locker und durchlässig sein und am besten mit Sand vermischt werden, da die Pflanze Staunässe schlecht verträgt. Der Winterschutz sollte keinesfalls vergessen werden – in harten Wintern kommt es leicht zum Erfrieren der Pflanze.
Rosmarin als Würzkraut in der Küche:
Rosmarin verleiht besonders Lamm-, und Schweinefleischgerichten ein unvergleichliches Aroma, er passt jedoch auch wunderbar zu Kartoffelgerichten und lässt sich in Suppen und Soßen verwenden.